verdi: CETA – Eine verpasste Chance für ein gutes Abkommen
„Jetzt muss die EU-Kommission liefern“
Berlin. (mediap). 16.02.2017. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zeigte sich enttäuscht über die Zustimmung zum EU-Kanada-Abkommen im Europäischen Parlament am 15. Februar 2017.. „Das EU-Parlament hat mit dem Votum die unwiederbringliche Chance verpasst, sein entscheidendes politisches Gewicht für ein wirklich gutes Abkommen einzusetzen“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske nach der Zustimmung der Abgeordneten in Straßburg.
„Wir sind der Überzeugung, dass wir ein gutes Handelsabkommen mit Kanada brauchen“, sagte Bsirske. „Eine Politik des Wiedererstarkens von Protektionismus und Nationalismus in den USA, mit unabsehbaren
Wirkungen auf Europa und seine Rechtspopulisten, hätte ein starkes Zeichen der EU für ein faires und soziales Abkommen erfordert. Eins, das bei der Gestaltung von offenen Märkten und freiem Handel den
Kriterien einer fairen Globalisierung verpflichtet ist und so dazu beiträgt, das Vertrauen der Bürger und Bürgerinnen zu gewinnen“, so Bsirske. In der nun vorliegenden Form erfülle CETA aus Sicht von ver.di diese Gestaltungsanforderungen nicht ausreichend.
„Mit der Zustimmung verlässt sich das EU-Parlament ganz auf die politische Zusicherung der EU-Kommission beispielsweise bei Arbeitnehmer*innenrechten im Nachhinein noch nachbessern zu wollen“, sagte Bsirske zum Freihandelsabkommen mit Kanada. „Das Ganze ist mit der heißen Nadel gestrickt. Jetzt kann man nur hoffen und einfordern, dass die Kommission auch liefert!“ CETA muss als gemischtes Abkommen
auch noch durch die nationalen Parlamente ratifiziert werden. „Wir werden auch diesen Prozess kritisch begleiten“, sagte Frank Bsirske.
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